Dazu hat er sich verschiedene Partner „ins Boot“ geholt, so das Altenpflegeheim Julius- und Elisabethaspital Bad Königshofen und den Simonshof in Bastheim. Mit dabei ist außerdem die Altenpflegeschule am BBZ in Münnerstadt, hieß es bei einem Pressegespräch in der Sozialstation St. Peter in Bad Königshofen. „Das ist eine Besonderheit, daß Caritasstationen ausbilden,“ hieß es beim Pressegespräch.
Eine Besonderheit deshalb, weil der Caritasverband als Träger der Maßnahme nicht wie Alten- und Pflegeheime die Kosten umlegen kann, sondern da gewaltig finanziell investieren muss, um sich das leisten zu können. Wie Schwester Johanna von der Sozialstation St. Kilian in Mellrichstadt sagte, hat sie dort bereits einen Auszubildenden. „Den gibt es seit zwei Jahren und das hat sich eigentlich bewährt.“ Schwester Johanna sagte, daß dies damals der absolute Sonderfall war. In Unterfranken gab es bisher Ausbildungen in Sozialstationen mit Trägerschaft der Sozialstationen eigentlich eher nicht. „Höchstens mit einem Bildungsgutschein.“ Nachdem Mellrichstadt als Vorreiter dieser Idee vollauf zufrieden ist, kam man im Kreiscaritasverband Rhön-Grabfeld zum Entschluss diese Ausbildung als Ausbildungsträger zu verstärken.
Schwester Johann verwies darauf, daß man sowieso pro Jahr viele viele Schüler und Schülerinnen hat, die in der Ausbildungsträgerschaft von Alten- und Pflegeheimen sind und auch die Sozialstationen kennen lernen. „Die sind dann aber nur 400 Stunden. für die Ausbildung in der ambulanten Pflege in den Stationen, dann gehen sie wieder in die stationäre Pflege zurück.“ Der Kreiscaritasverband Rhön-Grabfeld will nun aber investieren und im Herbst die ersten Auszubildende einstellen. Jeweils einen pro Sozialstation. Es soll dabei aber keine „Eintagesfliege“ bleiben, wie Schwester Johanna sagte, sondern das Projekt soll weitergeführt werden und wachsen.
Bei dem Projekt des Kreiscaritasverbandes geht es zum Einen um die Notwendigkeit der Ausbildung auch in Sozialstationen, auch wenn das Geld kostet um Fachpersonal heran zu führen. Dann aber hat man die Möglichkeit wieder auf entsprechendes Fachpersonal zurück greifen zu können. Ein weiterer Grund, und das dürfte einer der Hauptgründe sein, ist der, daß die Caritas Sozialstationen größte Schwierigkeiten haben, Fachpersonal zu bekommen. Zum anderen geht es aber auch darum, dass der Beruf der AltenpflegerIn aufgewertet und voran gebracht wird, denn immer weniger junge Leute greifen darauf zurück. „Wir werden aber immer mehr junge Menschen brauchen, die in diesen Beruf gehen und da braucht es mehr als Verstand und Techniken, da braucht es auch ein Herz dafür,“ sagte Schwester Johanna.
Letztendlich haben sich ja die Caritasstationen den Wahlspruch Pflegen mit Verstand und Herz auf die Fahnen geschrieben. Dazu gehört es aber auch in die Ausbildung investieren. Bärbel Bürner, Lehrerin für Pflegeberuf am Berufsbildungszentrum Münnerstadt, verwies auf die 3-zügige Ausbildung und die doch große Nachfrage. „Wir haben mehr Anmeldungen, als Plätze.“ Auch Siegmund Klug von der Altenpflegehilfe in Hofheim wußte, daß die Tendenz zur Altenpflege steigend ist und auch er wußte, wie wichtig Fachkräfte sind. Eine ganzheitliche Pflege der betroffenen Menschen sei wichtig und zwar auch mit christlichem Hintergrund, fügte die Leiterin der Sozialstation St. Peter in Bad Königshofen Monika Müller an. Beim Träger Caritas sei man sehr gut aufgestellt. Es gibt mittlerweile Pflegeentlastungstage, Essen auf Rädern, zusätzliche, ehrenamtliche Hilfsdienste, damit die Menschen so lange wie möglich zu Hause leben können. Das sei ja auch politischer Wille.
Bärbel Bürner sprach aber auch die starke Belastung der jungen Menschen an. Immer gibt es 40 Unterrichtsstunden beim BBZ und zusätzlich dann noch die Arbeitsstelle. Praxisanleitung sei wichtig und auch die Arbeitszeitregelung. „Wir haben auch bei der Sozialstation St. Laurentius in Bad Neustadt Fachkräftemangel, oder eine Überalterung,“ betonte Bruno Kleinhenz. Die Schulen sind sich bewußt, daß es ein schwerer Beruf ist, fügte Bärbel Bürner an und man verweise auch darauf, daß es schwierige Arbeitsbedingungen sind. „Altenpflege sollte man als Berufung sehen.“ Man sei als Lehrer auch in der Verantwortung. Die Fachstelle für Pflegende Angehörige wurde bei dem Gespräch erwähnt und auch die Malteser, die sich mit einklinken. Eine Ausbildung zum Altenpfleger dauert übrigens drei Jahre.
Manfred Bühner von Julius- und Elisabethaspital Bad Königshofen sprach ebenfalls den schweren Beruf an und verwies auf die „inneren Werte“, die man in der Altenpflege sehen sollte. Er erwähnte aber auch das Verantwortungsgefühl, das in der Jugend noch wachsen müsse. „Es ist ein wichtiger und schöner Beruf, der auch krisensicher ist.“ Um dafür zu werben gibt es Kontakte zu Schulen, die Sozialstation Mellrichstadt hat gar ein Projekt mit der örtlichen Realschule, sagte Schwester Johanna, da sehr gut angenommen wird. Als Kooperationspartner freue man sich auf weitere gute Zusammenarbeit wie bisher, meinte Manfred Bühner und Gudrun Völkner vom Heimathof Simonshof nannte den vielfältigen Austausch und, daß es zu begrüßen sei, daß sich die Sozialstationen im Landkreis nun hier engagieren. Wichtig sei die Qualität.