Nein, eine Erfolgsbilanz könne die Caritas gar nicht vorlegen, weil es sich bei deren Tätigkeit immer um Menschen handelt mit ihren Sorgen und Nöten, mit herbem Kummer und ganz viel tragischen Geschehnissen, bedauert die Kreisgeschäftsführerin Angelika Ochs. Von einem „Erfolg“ könne man höchstens im Zusammenhang mit der Tatsache sprechen, dass viele Menschen um Hilfe nachgefragt und unzähligen von ihnen auch wirklich geholfen werden konnte. Sehr wichtig sei daher, die vielfältigen Angebote der Caritas auch künftig aufrecht zu halten.
Viele Einrichtungen wie Kleidermarkt, Möbelmarkt, die Caritassammlungen und viele Gruppen währen ohne das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen undenkbar. „Hunderte von Ehrenamtlichen sorgen jeden Tag mit dafür, dass das Leben für Menschen in Not im Landkreis Rhön-Grabfeld ein Stück leichter wird.“ Auch die Vorstandschaften in den Caritasvereinen, die Kindertageseinrichtungen unterhalten oder sich um die Krankenpflege kümmern, arbeiten auf ehrenamtlicher Basis.
Bei den Pflegeentlastungstagen in den Sozialstationen, bei denen pflegebedürftige Senioren oft mit einer Demenz-Erkrankung tagsüber betreut werden, damit sich pflegende Angehörige ein bisschen entspannen und ausruhen können, unterstützen Ehrenamtliche die Tätigkeit der Fachkräfte, äußert sich die Kreisgeschäftsführerin sehr dankbar.
Da kommen leicht mehrere tausend Stunden Einsatz zusammen, die so nicht hätten finanziert werden können, dankt Ochs im Nachhinein auch allen Kooperations- und Kommunikationspartnern. Hauptaufgabe in der Geschäftsführung ist neben der verbands- und sozialpolitischen Ausrichtung des Verbandes mit den angeschlossenen Sozialstationen die Sicherung der Finanzen und die Schaffung neuer Finanzquellen.
„Vorhandene Projekte weiterführen, neue Projekte beginnen können beziehungsweise den stets nötigen Anteil an Eigenmitteln für die vorhandenen Beratungsdienste und Sozialstationen einbringen erforderte auch im abgelaufenen Jahr wieder viele gemeinsame Anstrengungen“, so Ochs.
Dazu wurden wieder viele Anträge und Verwendungsnachweise erstellt sowie Zusatzanträge an Stiftungen und Hilfswerke wie „Glücksspirale“ und „Aktion Mensch“ und weitere. Dank dieser Unterstützung konnten 2010 die angebotenen Dienstleistungen fortgesetzt beziehungsweise in den Sozialstationen sogar noch vergrößert werden.
Nach schwierigen Jahren wurde eine gewisse finanzielle Stabilität erreicht, freute sich Angelika Ochs. Möglich sei dies hauptsächlich durch das engagierte Zusammenarbeiten aller Mitarbeit, aber auch durch zahlreiche Spenden in Form von ideeller, materieller Art oder Zeitspenden.
In sieben Vorstandssitzungen, vielen Vorstandstelefonaten und Gesprächen konnten auch schwierige Situationen gemeistert werden. In Verhandlungen mit Zuschussgebern, mit dem Landkreis, dem Bezirk, mit den Kommunen, dem Diözesancaritasverband und dem Bischöflichen Ordinariat wurden die Weichen für die kommenden Jahre gestellt.
„Vernetzungsarbeit“, so Ochs weiter in ihren Ausführungen, sei eines der herausragenden Ziele im Bereich der Geschäftsführung. „Fäden zusammenführen und Netze spannen für Menschen in Not.“ Das sei nur durch das gemeinsame Agieren starker Partner gelungen.
„Nicht Wettbewerb und Konkurrenz, sondern gegenseitiger Ansporn und Weiterentwicklung von Ideen sorgten dafür, dass gemeinsam drängende Probleme angegangen werden konnten.“ Stolz äußerte sich Ochs über die drei Caritas-Sozialstationen im Landkreis (St. Laurentius Bad Neustadt, St. Kilian Mellrichstadt und St. Peter Bad Königshofen). Die insgesamt 123 Mitarbeiter werden von 42 ehrenamtlichen Helfern unterstützt.
Zusammen wurden 1.291 Patienten gepflegt, versorgt und beraten sowie 658.656 Leistungen in Pflege/Behandlungspflege erbracht. 891 pflegende Angehörige wurden beraten, 164.543 Hausbesuche abgestattet sowie stolze 115.967 caritative Leistungen kostenfrei erbracht. Mit dabei geleisteten 681.683 Kilometern hätte zirka 17 Mal die Erde umrundet werden können.
Bei weitem nicht auflisten lassen sich die unzähligen zusätzlichen Leistungen auf Anfrage sowie Sonderveranstaltungen und Aktionen. Ein dickes Lob erteilt die Kreisgeschäftsführerin an dieser Stelle allen Unterstützern, ohne deren Hilfe und Zusammenwirken die Einrichtungen der Caritas gar nicht bestehen könnten.
Nachrichten

Tätigkeitsbericht 2010
Ganze 35 Seiten umfasst der brandneu herausgegebene Tätigkeitsbericht des Caritasverbandes aus dem abgelaufenen Jahr 2010 für den Landkreis Rhön-Grabfeld. Dahinter steckt unendlich viel Arbeit, aber noch mehr menschliches Leid. Schwerpunkt war das Jahresthema „Experten fürs Leben“, das mit vielfältigen Aktionen umgesetzt werden konnte.