Dass ihr diese Arbeit Spaß macht man merkt man sofort. Es ist die angenehme, freundliche und zuvorkommenden Art und Weise mit der sie mit den Seniorinnen umgeht. Sie nimmt sich Zeit für ihr Betreuten, darunter auch Demenzkranke und verliert nie die Geduld.
"Es macht mir halt Freude die Menschen zu betreuen, die diese Krankheit haben und zu uns kommen," sagt Jennifer Spiegel. Die heute 20-Jährige stammt aus Weimarschmieden, hat an der Fachoberschule ihr Fachabitur abgeschlossen und war in ihrer Schulzeit erstmals als Praktikantin in der Sozialstation St. Kilian aktiv. Auch nach der Schule kam sie immer wieder vorbei, sagte Schwester Johanna Dietz und Jennifer Spiegel fügt spontan an, daß es die gute Atmosphäre aber auch die Herzlichkeit war, die ihr hier so gut gefiel und gefällt. So war für sie klar: "Wenn es klappt komme ich wieder hierher."
An der Fachoberschule hatte sie bereits den sozialen Zweig gewählt, weil ihr der Umgang mit den Menschen und hier der persönliche Kontakt, die Hilfe, die sie geben kann, schon immer lag. Für Schwester Johanna Dietz sind solche junge Menschen natürlich besonders wertvoll, die mit den Senioren beim Pflege- und Entlastungstag gut umgehen können. Die 20 Jährige hat sie besonders ins Herz geschlossen, denn sie ist für alles und für jeden da. Da kann es durchaus einmal vorkommen, daß es später wird, weil noch etwas zu tun oder zu richten ist. "Jennifer ist unser hilfsbereitet Geist in der Station."
Allerdings ist der Bundesfreiwilligendienst nur auf ein Jahr begrenzt. Der Umgang mit den demenzkranken Menschen in der Sozialstation St. Kilian, der dient aber auch zur Selbstfindung, sagt Jennifer Spiegel, die auf diesem Sektor auch weiter lernen will. Was genau, das weiß sie noch nicht, auf jeden Fall wird es der soziale Bereich sein, vielleicht das Studium im Pflegemanagement oder die Altenpflegeschule. Solch eine Arbeit in einer Sozialstation sei für jeden jungen Menschen zu empfehlen, sagt die "Buftine" und verweist auf die soziale Komponente.
Die Arbeit in der Sozialstation St. Kilian mache aber auch Mut, sagt die 20 Jährige, während sie im Gespräch immer mit der ihr heute anvertrauten Seniorin bleibt. Natürlich bildet sie sich auch selbst weiter und liest entsprechende Fachliteratur. Um 7.45 Uhr beginnt ihr Arbeitstag und endet um 17 Uhr. Auch wenn sie nicht immer ganz pünktlich gehen kann, ist das für Jennifer Spiegel kein Problem. Sie nennt spontan die guten Gespräche mit den anderen Schwestern und Helfern in der Sozialstation St. Kilian, die hervorragende Arbeitsatmosphäre und vor allem die Seniorinnen, die für jede Hilfe und für jede Ansprache dankbar sind. "Ich gehe wirklich gerne zur Arbeit und freue mich auf die Menschen, die ich betreuen kann." Dann nimmt sie ihre Seniorin an der Hand und meint: "Ich denke wir gehen einmal ein Stück und außerdem ist auch gleich der Gottesdienst, den wollen wir doch nicht versäumen!"