Das sagte Kreiscaritasgeschäftsführerin Angelika Ochs bei der Jahresversammlung in Bad Königshofen. Durch Kreditaufnahmen war man in den Jahren um 1990 in ein Minus von mehreren hunderttausend D-Mark geschlittert. Damals übernahm die Kreiscaritasgeschäftsstelle Bad Neustadt die Geschäftsführung und baute im Laufe der Zeit die Schulden ab. Daß dies gelang führte Angelika Ochs auch auf den Ideenreichtum der Schwestern und deren Engagement zurück. Dank galt besonders Schwester Monika. So wurden neue Patienten gewonnen, Verbesserungen in der Pflege eingebracht und ein „Essen auf Rädern“ in Bad Königshofen eingerichtet. Das Essen kommt dabei frisch gekocht aus der Küche des Juliusspitals. All das Ideen, die dazu führen den Schuldenberg abzubauen, sagte die Kreiscaritasgeschäftsführerin.
Alois Heinisch, Geschäftsführer des Mehrgenerationenhaus „St. Michael“ stellte kurz die Einrichtung vor und sprach die gute Zusammenarbeit mit dem Kreiscaritasverband an. Viele Maßnahmen führe man seit Jahren gemeinsam durch und immer wieder das Mehrgenerationenhaus mit einbezogen. Anni Jung, die Vorsitzende des Caritasverbandes für den Landkreis Rhön-Grabfeld freute sich dann Caritaspfarrer Reinhold Kargl, sowie den Caritasbeauftragten Diakon Konrad Hutzler zu begrüßen. Außerdem Geschäftsführerin Angelika Ochs. In seinem geistlichen Wort meinte Hutzler, daß der Glaube ohne Werk tot sei und die Caritas der lebende Arm Gottes ist. Menschen bräuchten Hilfe aber auch Anerkennung, sagte der Diakon und meinte, daß die Anerkennung, wie auch die Religiosität nachlässt. Die Schere zwischen arm und reich klafft immer weiter auseinander. Das Staatliche Sicherungssystem versagt und man brauche Kirche und Caritas. Die Caritas nannte er eine große Hilfsorganisation für viele Menschen.
Kreisgeschäftsführerin Angelika Ochs übernahm dann die Laudatio für „100 Jahre Caritaskompetenz“. Immerhin ist die Pflegedienstleitung, Schwester Johanna Dietz seit 30 Jahre, ihre Stellvertreterin Ulrike Feder 20 Jahre, die Teamleitung Mellrichstadt Petra Hofmann ebenfalls 20 Jahre und die Teamleitung Elstal, Maria Hohmann 30 Jahre bei der Sozialstation St. Kilian in Mellrichstadt. Das nannte Ochs eine Seltenheit. Denn alle vier prägen seit Jahren die Station, die in den letzten enorm gewachsen ist. Die Kreiscaritasgeschäftsführerin sprach die vielfältigen neuen Aufgaben an, nannte Strukturveränderungen, neue Dienstleistungen und vieles mehr. Angelika Ochs. „Eines ist jedoch geblieben: Die Pflege mit Herz draußen und bei Ihnen, in einer Station mit Herz, die auf die Herzenswünsche ihrer Patienten eingeht.“ Viel Engagement und Herzblut stecken hinter all dem und dafür gab es „Papstwein“ als Dankeschön für genau 100 Jahre Caritaskompetenz. Neu in der Runde von St. Kilian ist Andrea Ebert.
Hedwig Heinisch berichtete dann über die Caritaspaten, ein Projekt, das es seit eineinhalb Jahren gibt. Alles sei natürlich ehrenamtlich. Caritaspaten sind bei der Wohnungssuche behilflich, es gibt Lesepaten und Paten, die zu Hause, zum Beispiel beim Einordnen von Belegen helfen. Caritaspaten müssen aber auch ihre Grenzen kennen, sagte Hedwig Heinisch weshalb es vierteljährliche Treffen gibt, bei denen man sich austauscht. Mittlerweile haben Caritaspaten auch einen Ausweis und es gibt eine Patensprechstunde, die sehr gut angenommen wird. Erfreulich nannte es Heinisch, daß das Ehrenamt sehr gut angenommen wird und viele Vermittlungen erfolgen. Zur Zeit sind es 25 Personen. Man sieht sich dabei nicht als Konkurrenz zum Ehrenamt in den Gemeinden, sondern als Unterstützung. Von Schülerinnen bis Erwachsene reichen die Anfragen. Das Problem im Landkreis seien allerdings oft die großen Entfernungen und die schlechte Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Kreiscaritasgeschäftsführerin nannte das Projekt Caritaspaten einen Erfolg und dankte Hedwig Heinisch für das Patenvermittlungsamt, das sie übernommen hat. Das es so gut ankommt zeige, daß es den Menschen von heute entgegenkommt. Ausführlich informierte die Kreiscaritasgeschäftsführerin dann über die Verlust- und Gewinnrechnung, sowie den Haushaltsplan 2011. Der Förderbeitrag der Sozialstationen bleibt auch 2011 gleich Was Angelika Ochs noch ansprach war das Fachpersonal, das dringend notwendig ist. Weiterhin angeboten wird die Schreibabyambulanz. Wichtig nannte sie die Caritassammlungen, nicht nur wegen der Spenden, sondern vor allem der Kontakte zu den Menschen. Oftmals erfahren Sammler hier mehr und können Hilfe über die Caritas anbieten. In der Sozialstation St. Kilian arbeiten zur Zeit 55, in Bad Königshofen 32 Personen.
Schwester Johanna Dietz berichtete von Umbaumaßnahmen in der Sozialstation St. Kilian in Mellrichstadt und davon daß die Pflegeentlastung von einem Nachmittag auf nun mehr vier Tage und mehr angestiegen ist. Bis zu 20 Besucher werden dann gezählt. Künftig gibt es eine große Wohnküche, abgesenkte Kochfelder für Rollstuhlfahrer und barrierefreie Zugänge. Dank sagte Angelika Ochs der VR-Bank für eine Spende von 1.000 Euro, sowie dem Landkreis Rhön-Grabfeld, besonders Landrat Thomas Habermann und vielen Stellen, die die Caritas unterstützen. Hingewiesen hat sie auf die Caritaslichter, die vom 1. bis 24. Dezember verkauft werden. Dabei gibt es auch eine Verlosung mit wertvollen Preisen. Neuestes Angebot sind Kirchennudeln in Form von kleinen Kirchen, Glocken und Fischen. Hingewiesen hat Angelika Ochs noch, daß der Kreiscaritasverband und das Erzählcafe den Vinzens-Preis gewonnen haben. Das Erzählcafe sei weiterhin ein Renner. Neues Angebot wird eine Hausmittelbroschüre sein mit lyrischen Gedanken von Peter Schott. Dank sagte Ochs den Pfarreien, der Vorstandschaft und allen im Ehrenamt. Dabei verwies sie vor allem auch auf die Mitarbeiter, die auf eine dreiprozentige Lohnerhöhung verzichtet haben, um die Caritas zu unterstützen.