In der unteren Aula der Schule trafen sich Jörg Geier vom Landratsamt, Hubert Kießner, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbands Rhön-Grabfeld, Dorothee Öhlein von der Hilfsorganisation Medair, Bastheims Bürgermeisterin Anja Seufert, Helmtrud Hartmann von der Diakonie Bad Neustadt, Angelika Ochs, Kreisgeschäftsführerin der Caritas, und die diesjährigen Abiturienten Alexander Neugebauer (Oberstufensprecher im vergangenen Schuljahr) und Luisa Schulte-Overberg (Hauptorganisatorin des Abiturstreichs „Abi-Rouge“ ihres Abiturjahrgangs).
Neugebauer und Schulte-Overberg hatten einen prall gefüllte Börse mitgebracht, die sie an die Vertreter der Behörden und Hilfsorganisationen sowie an Anja Seufert weitergeben wollten, und zwar im Namen ihres ganzen Abiturjahrgangs. Dieser hatte mit Abiturzeitung, Abistreich und Abiturball sowie Sponsorengeldern insgesamt 3000 Euro Reinerlös erwirtschaftet. Die Schulabgänger hatten beschlossen, dieses Geld für einen wohltätigen Zweck zu spenden.
Die jungen Leute hatten sehr wohl zur Kenntnis genommen, dass im Landkreis Rhön-Grabfeld Asylsuchende und Flüchtlinge von mehreren Hilfsorganisationen betreut werden, und sie hatten von der krebskranken Maya Murche in Bastheim gehört. So lautete ihr Beschluss: Das Geld wird aufgeteilt und an die hier tätigen Hilfsorganisationen sowie die Familie Murche weitergeleitet.
Artikel der Mainpost vom 27.08.2015
Alle so großzügig Bedachten freuten sich und zeigten sich sehr dankbar für die großzügige Spende. Jörg Geier sprach im Namen aller, als er das Beispiel, das die MPG-Abiturienten von 2015 gegeben hatten, als vorbildlich bezeichnete. Diese jungen Menschen hätten das Vorurteil des Werteverfalls und der Gleichgültigkeit unter der jungen Generation entkräftet, hob er hervor. „Es macht Mut, zu beobachten, wie Ihr euch in unserem Landkreis so tatkräftig bei gesellschaftlichen Problemen einbringt.“
Anja Seufert berichtete mit bewegenden Worten von der kleinen Maya Murche, deren letzte Hoffnung auf Heilung von einer sehr teuren Naturheiltherapie abhängt. Auch die anderen Vertreter der Hilfsorganisationen erzählten, welche Erfahrungen sie bei der Hilfe für die Asylsuchenden bisher gemacht hatten und wie gut sie das Geld brauchen können.
„Uns allen geht's gut“, sagte Luisa Schulte-Overberg, „wir haben das Geld nicht so nötig wie die Flüchtlinge.“ Alexander Neugebauer fasste die Motive, die ihn und seine Schulkameraden bewegt hatten, zusammen: „Wir alle wünschen uns nur, dass das, was wir gemacht haben, Nachahmer findet und dass sich viele junge Menschen auch ganz aktiv in die Hilfe für die Asylsuchenden einbringen.“