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Jetzt gibt es Kerzen für den "Schutzpatron der Schlamperer" Weil der heilige Antonius der Schutzpatron der Schlamperer ist, und man ihm eine Kerze anzündet, wenn man etwas sucht, gibt es solche Kerzen nun als Advents-Hilfsaktion beim Kreiscaritasverband Rhön-Grabfeld.

Am Donnerstagnachmittag stellte Kreiscaritasgeschäftsführerin Angelika Ochs die Hilfsaktion vor, deren Erlös an die Caritas Paten gehen wird. Schmunzelnd berichtet sie, daß die Idee letztendlich ihr oftmals übervoller Schreibtisch und der einiger Mitarbeiterinnen, war. "Wenn ich wieder einmal etwas suchte und nicht gleich fand, hieß es immer: Zünde eine Kerze für den heiligen Antonius an."
Das helfe aber nur, wenn man etwas dafür spendet. Und schon war die Idee der diesjährigen Adventshilfsaktion geboren."

Die übervollen Schreibtische entschuldigt die Kreisgeschäftsführerin damit, daß im Kreiscaritasverband Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt viele Aktivitäten zusammen laufen. Allerdings sei die Verwaltung recht klein und trotzdem muß alles darüber abgewickelt werden. "Da ist einiges in der Zwischenablage oder zum Bearbeiten bei einer Mitarbeiterin." Meist ist es dann die Kreiscaritasgeschäftsführerin selbst, die auf die Suche geht. So kam auch die Idee der Antoniuslichter zustande. Dabei handelt es sich um kleine Opferlichter, wie man sie aus Kirchen und Kapellen kennt. Der Kreiscaritasverband bezieht diese aus der Behindertenwerkstatt in Maria Bildhausen, wo diese Kerzen ja hergestellt werden. Die kleinen Antoniuslichter hat der Caritaspfarrer Reinhold Kargl gesegnet. Danach wurden sie in Heimarbeit, natürlich wiederum ehrenamtlich, verpackt und mit einer roten Schleife versehen.

In solch einem Packet sind fünf Opferkerzen. Außerdem gibt es einen kleine Prospekt dazu, in dem man unter anderem die Legende des Heiligen Antonius findet, aber auch ein Gebet und die Erklärung, warum er der "Schutzpatron der Schlamperer" ist. Die ersten 500 Kerzen sind bereits in 100 Geschenkschachteln adventlich verpackt, aber weitere hundert Verpackungen und Opferlichter liegen bereit. 3,50 Euro kostet so eine "Hilfspaket" für Schlamperer, wobei der Erlös der Aktion für die Caritaspaten ist. Diese unterstützen bekanntlich die verschiedenen Beratungsdienste der Caritas und der Menschen, die Hilfe benötigen. Da gibt es zum Beispiel Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen und bei Behördengängen. Man bietet aber auch Lesepaten für Kinder oder für Familien, die in schwierigen Verhältnissen leben. Caritaspaten kümmern sich zum Beispiel um alte und pflegebedürftige Menschen oder erledigen Einkäufe. Die Aufgaben sind breit gefächert und entstehen aus den Beratungsdiensten heraus.

Für sie ist also der Erlös dieses Antoniuslichtes, das es ab sofort bei allen Caritas-Sozialstationen in Rhön und Grabfeld und beim Kreiscaritasverband in Bad Neustadt gibt. "Wir hoffen, daß es unser Verkaufshit beim Adventsmarkt am nächsten Freitag sein wird," sagt Caritas-Kreisgeschäftsführerin Angelika Ochs. Zur Hilfe des Heiligen Antonius meint sie, daß es hier natürlich nicht um sofortige Wunder geht. Letztendlich sei es aber eine besondere Hilfestellung. "Wenn ich ein Antoniuslicht anzünde, vergesse ich momentan mein Anliegen nach dem gesuchten Gegenstand und es führt dazu, daß ich mich dann plötzlich wieder erinnere." Angelika Ochs war es aber auch wichtig, mehr über den Heiligen Antonius und sein Leben zu erfahren. Überliefert ist auf jeden Fall, daß er viele kleine Wunder getan hat. "Und um diese Wunder bitten wir ihn ja quasi mit unseren Antoniuslichtern, die hoffentlich vielen helfen, die irgendetwas verlegt haben und es nicht gleich wieder finden."

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Das Leben und die Legende des heiligen Antonius

Im Flyer zu den Antoniuskerzen des Kreiscaritasverbandes Rhön-Grabfeld findet man auch Informationen über das Leben und die Legende des Heiligen Antonius. Antonius entstammte einer portugiesischen Adelsfamilie. Sein Namenspatron ist der spätantike Wüstenvater Antonius der Große. Mit 15 Jahren wurde er Augustiner Chorherr und studierte in Lissabon und Coimbra. 1220 trat er als Priester in den Franziskanerorden ein. Als Missionar ging er nach Marokko. Wegen einer Krankheit musste er Marokko wieder verlassen und lebte einige zeit als Einsiedler bei Assisi wo er auch 1221 am Generalkapitel der Franziskaner teilnahm. Hier traf er seinen Glaubensbruder Franz von Assisi. Antonius fiel durch seine außergewöhnliche Redebegabung auf. Von seinen zahlreichen Aufgaben und Reisen erschöpft, zog er sich 1230 von seinen Ämtern zurück. Er starb am 13. Juni 1231 bei Padua. Schon recht bald werden ihm zahlreiche Wunder nachgesagt. Antonius wurde auf stürmisches Verlangen des Volkes bereits elf Monate nach seinem Tod am 30. Mai 1232 von Papst Gregor IX heilig gesprochen. Antonius wird oft als Franziskaner mit dem Jesuskind auf dem Arm oder einer Lilie in der Hand dargestellt. Der Heilige ist der Schutzpatron der Städte Padua, Lissabon, Paderborn und Hildesheim sowie der Berufe Bäcker, Schweinehirten, Bergleute und Sozialarbeiter. Er wird bei Unfruchtbarkeit, Fieber, Pest, Schiffbruch, Kriegsnöten und Viehkrankheiten als auch für das Wiederauffinden verlorener Gegenstände (daher der Scherzname Schlampertoni) angerufen. Sein katholischer Gedenktag ist der 13. Juni.

 

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