Die Entscheidung für den Pflegeberuf lohnt sich von Beginn an: In keiner anderen Ausbildung ist die Vergütung höher als in der Pflege. Das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung veröffentlicht jährlich einen Tarifvergleich der Ausbildungsvergütungen. Die Studie zum Branchenvergleich von tarifvertraglichen Ausbildungsvergütungen in über 20 ausgewählte Branchen für das Jahr 2025 wurde am 25. Juni 2025 veröffentlicht. Die Studie zeigt, dass sich der Trend der letzten Jahre fortsetzt und die Ausbildungsvergütungen weiterhin stark ansteigen – zum Teil stärker als die Löhne in den jeweiligen Branchen.
Aufgrund des hohen Drucks, den der Fachkräftemangel auf den Arbeitsmarkt ausübt, werden die Tarifbranchen, in denen weniger als 1000 Euro im Monat gezahlt werden, immer weniger. Nur noch in drei der 20 betrachteten Tarifbranchen ist dies der Fall. Dazu zählen beispielsweise die Landwirtschaft im Bezirk Nordrhein mit 855 Euro monatlich oder die westdeutsche Floristik mit 800 Euro monatlich. Das Schlusslicht bildet das Friseurhandwerk in Nordrhein-Westfalen mit 710 Euro. Dieser Wert liegt knapp über der Mindestausbildungsvergütung für das erste Jahr, die inzwischen 682 Euro beträgt.
Die höchsten Ausbildungsvergütungen im ersten Ausbildungsjahr mit mehr als 1200 Euro monatlich werden mittlerweile in neun Branchen erzielt. An erster Stelle stehen die Pflegeberufe im Tarifbereich des Öffentlichen Dienstes Bund und Kommunen mit 1416 Euro, gefolgt von den Pflegeberufen im Öffentlichen Dienstes der Länder und dem privaten Bankgewerbe (1350 Euro). Im Bereich der AVR Caritas wird der in der im Tarifvergleich des WSI ausgewiesene Höchstwert für Pflegeberufe um elf Euro überschritten. Damit erhalten Auszubildende in Pflege bei Caritas derzeit die höchste Ausbildungsvergütung. Sie beträgt ab 1. Juli 1427 Euro. Eine Ausbildungsvergütung in gleicher Höhe erhalten auch Auszubildende in der praxisintegrierten Ausbildung zur Erzieherin.
Die Grafik (siehe Download) veranschaulicht den Durchschnitt der Ausbildungsvergütungen über alle Ausbildungsjahre hinweg. Die Unterschiede zwischen den Branchen setzt sich im zweiten und dritten Ausbildungsjahr fort. Daher liegen auch hier die AVR Caritas für Pflegeberufe ungeschlagen an erster Stelle. Die Mindestausbildungsvergütung beträgt im zweiten Jahr 805 Euro, im dritten Jahr 921 Euro, im vierten Jahr 955 Euro und liegt über die gesamte Ausbildungszeit hinweg im Durchschnitt bei 824 Euro.
Der harte Wettbewerb um Nachwuchs in den Ausbildungsberufen wird auch in den hohen Zuwächsen bei den Ausbildungsvergütungen sichtbar. Dies wird anhand der Steigerungen der letzten fünf Jahre (2020 – 2025) deutlich. Die Ausbildungsvergütungen sind in 18 von 20 der untersuchten Branchen stärker gestiegen als die Tarifentgelte der Beschäftigten. Diese sind im genannten Zeitraum um 17 Prozent gestiegen. Im Backhandwerk ist mit 65,9 Prozent der höchste Anstieg zu beobachten. In weiteren acht Tarifbereichen stiegen die Ausbildungsvergütungen zwischen 40 und 50 Prozent. Der Bereich der Pflege, der bereits seit vielen Jahren eine Spitzenposition einnimmt, verzeichnet zwischen 2020 und 2025 einen Anstieg von 24,1 Prozent. Dies gilt auch für die Auszubildenden der Caritas. Diese erhalten derzeit zusätzlich zu den erhöhten Tabellenwerten eine Zulage in Höhe von 11,11 Euro. Die Mindestausbildungsvergütung ist seit der Einführung im Jahre 2020 um 32,4 Prozent angestiegen.
Die aktuellen Zahlen zeigen eindeutig: Wer von Beginn seiner Ausbildung an und später im Berufsleben gut verdienen möchte, geht in die Pflege oder eine praxisintegrierte Erzieherausbildung bei der Caritas. Die Ausbildungsvergütungen und Löhne der AVR Caritas, die im Branchenvergleich einmal mehr Spitzenpositionen einnehmen, sprechen für sich. Die Vergütung in typischen Berufen bei der Caritas sind in den zum 1. Juli 2025 aktualisierten Faktenblättern Vergütung dargestellt.
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